Schießen: Elkhausenerin feiert internationales Debüt

Elkhausen/Osijek. „Jede Medaille ist wichtig für einen Sportler“, philosophiert der Kommentator in einem englischsprachigen Videobeitrag, den der SV Elkhausen-Katzwinkel auf seiner Facebookseite geteilt hat. Zu sehen sind da die letzten Schüsse im Duell um Bronze beim Teamwettbewerb der Luftgewehr-Juniorinnen bei der Luftdruck-Europameisterschaft im kroatischen Osijek. Mittendrin statt nur dabei ist Luca-Marie Heuser, die beim Schützenverein von der Sieg das Schießen gelernt hat – und am Ende der knapp sechsminütigen Sequenz ihre erste Medaille auf internationaler Ebene gewinnt.

Ende Januar hatte sich die 16-Jährige für die Europameisterschaften qualifiziert, bei denen sie die deutschen Farben nicht nur gemeinsam mit Anna Janßen (SSG Kevelaer) und Johanna Tripp (SV Ernsthausen) als Mannschaft, sondern gleich zu Beginn zunächst auch im Einzelwettkampf vertrat. Dort sei es allerdings nicht so gut gelaufen, lässt Heuser durchblicken, dass sie sich bei ihren ersten Gehversuchen auf internationalem Parkett durchaus mehr erhofft hatte als die Ringzahl von 617,5, mit der sie unter 69 Schützinnen Platz 40 einnahm. „Von der Aufregung her ging es eigentlich“, erzählt sie. Da – anders als im deutschen Ligensystem üblich – aber nicht in vollen, sondern in Zehntel-Ringen gewertet wurde, fehlten Heuser letztlich die „dicken Zehner“, um eine bessere Platzierung zu erreichen. Die Freude über neue Erfahrungen war hinterher jedoch größer als die Enttäuschung.

Das galt hingegen nicht für Teamkollegin Johanna Tripp, die das Finale der besten Acht als Neunte denkbar knapp verpasste. Gleiches galt auch für Anna Janßen, die als Dritte ins Finale eingezogen und dort auf die Titelverteidigung zugesteuert war, ehe ihr mit dem letzten Schuss eine 9,5 unterlief, sodass sie Gold um 0,2 Ringe verpasste.

Nach Addition der Einzelresultate qualifizierten sich die drei deutschen Schützinnen als zweitplatziertes Team für die Endkämpfe in der Finalhalle, die noch mal eine andere Atmosphäre bot als bei den Einzelwettkämpfen. „Das hat aber dann ganz gut funktioniert“, meinte Heuser, der auch die Umstellung auf einen anderen Modus nichts auszumachen schien. Denn im Teamwettkampf wurden nach jeder Runde die Einzelschüsse innerhalb der Mannschaft zusammengerechnet, die bessere erhielt zwei Punkte. Mit einem Sieg gegen Italien zog das deutsche Trio ins Halbfinale ein, wo es am späteren Europameister Russland scheiterte. Da aber bekanntlich jede Medaille für einen Sportler wichtig ist, ging es im kleinen Finale gegen Polen für Heuser und Co. noch einmal um alles – und das mit Erfolg.
Regina Brühl/hun

RZ Kreis Altenkirchen vom Donnerstag, 28. März 2019, Seite 13 (0 Views)
Foto: Regina Brühl

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