Jung und Alt beim Schützenfest vereint
Gastgebender SV Elkhausen-Katzwinkel feiert majestätisches Fest mit vielen Gästen
Katzwinkel. „Endlich wieder ein Zeltfest“, so der Tenor bei der größten Katzwinkeler Festivität. Denn der Schützenverein wurde 95 Jahre alt und hatte sich für die Jubiläumsfeier ein großes Zelt neben dem Vereinsheim errichten lassen.
Schon am Samstag verzeichneten die Gastgeber des SV Elkhausen-Katzwinkel ein volles Haus. Die gut 400 Besucher lauschten den Klängen der Rock-Cover-Band Elevation und waren schlichtweg begeistert.
Der traditionelle Teil des Schützenfestes begann nach mehreren Böllerschüssen mit einem Festzug, wie ihn Katzwinkel schon länger nicht mehr erlebt hatte. Vor der Königinnenresidenz fanden sich bereits am Sonntagmittag der prächtige Hofstaat und einige Schaulustige ein. Im Mittelpunkt des Geschehens standen Schützenkönigin Ursula I. (Zart) und Prinzgemahl Matthias. Es gab sogar erstmals einen Jugendhof, worüber sich der gastgebende Schützenverein besonders freute. Hier richteten sich die Blicke in erster Linie auf die Jungschützenkönigin Leonie Strunk und ihren Begleiter.
Beim Vogelschießen hatte auch der Wettbewerb um die Kaiserwürde auf dem Programm gestanden. Die beste Treffsicherheit bewies Wolfgang Weber. Den Umzug machte er an der Seite von Ehefrau Silke mit. Beim Heraustreten von Majestäten und Hofstaat stimmte die Bergkapelle Vereinigung Katzwinkel eines ihrer Lieblingsstücke, den „Jäger aus Kurpfalz“, zu Ehren der Hauptpersonen an.
Schützenhauptmann Daniel Freese gab das Kommando zum Abmarsch, und der Zug setzte sich in Bewegung. Gleich hinter der Vereinsfahne marschierten die Ehrengäste, darunter Tino Jäger als Bürgermeister der Katzwinkeler Partnergemeinde Kefferhausen in Thüringen. Als Gastvereine waren der SV Scheuerfeld, der SV Alsdorf, der SV Wissen und die Schützenbruderschaft Friesenhagen mit starken Abordnungen dabei. Mittendrin sorgte der Spielmannszug „Alte Kameraden“ Niederhövels mit flotten Klängen für gute Laune auf dem langen Weg durch ganz Katzwinkel bis zum Festzelt. Ganz am Schluss gaben sich TuS, Jugendfeuerwehr, Feuerwehr und Rotes Kreuz mit recht großen Gruppen die Ehre.
Für den schönsten Schmuck haben am Pfingstsonntag die Anwohner der Erlenstraße gesorgt. Beim Zelteinzug spielte die Bergkapelle eine Hymne, was dem Festanlass durchaus angemessen war. Vereinsvorsitzende Silke Weber zeigte sich bei der Begrüßung schwer beeindruckt von den vielen Gästen: „Schön, dass ihr alle hier seid und mit uns zusammen den 95. Geburtstag des Schützenvereins Elkhausen-Katzwinkel feiert.“
Noch-Beigeordneter Hubert Becher, der bald Ortsbürgermeister ist, rief dem gastgebenden Verein zu: „Ihr seid ein echter Glücksfall für unsere Gemeinde!“ Dieses Kompliment gelte aber ebenfalls den anderen Vereinen und Gruppierungen im Ort: „Nur so ist Katzwinkel lebenswert.“
Dann trat Schützenkönigin Ursula I. ans Mikrofon und begeisterte mit einer humorgewürzten Ansprache. Darin war die Rede davon, dass sie als Kind eher eine Indianerin sein wollte und nicht Prinzessin. 1990 wurde sie dann an der Seite ihres Mannes Schützenkönigin und einige Jahre später sogar kaiserliche Majestät. „Im Jubiläumsjahr will ich es jetzt aber wissen und halte selbst auf den Vogel an“, sagte sich die Dame, die angeblich nicht so recht der Schießkunst mächtig ist.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Ursula Zart fegte die Reste des Aars ganz locker von der Stange und ließ damit ihre männliche Konkurrenz hinter sich. Abschließend bedankte sich die Majestät für die allseitige Unterstützung. In erster Linie bei dem Mann an ihrer Seite, dem Hofstaat, den Nachbarn für das Schmücken und im besonderen den vielen helfenden Händen seitens des gastgebenden Schützenvereins: „Mit euch zusammen machen wir das Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis.“
Dass Ursula I. mit ihrer sympathischen Art den richtigen Ton getroffen hatte, bewies der lang anhaltende Applaus. Dann galt es noch, den erfolgreichen Schützen die verdienten Preise zu überreichen. Silke Weber richtete den Blick aber auch auf 2024. Dann wird der Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel stolze 100 Jahre alt: „Wir möchten euch in fünf Jahren im großen Zelt wiedersehen.“ Am Pfingstwochenende hatte man auch für einen umfangreichen Vergnügungspark vor dem Schützenhaus gesorgt, was bei den Besuchern gut ankam. bt
RZ Kreis Altenkirchen vom Dienstag, 11. Juni 2019, Seite 20 (0 Views)

Die Sieger des Vogelschießens nahmen am Sonntagnachmittag verdientermaßen ihre Preise entgegen. Foto: Bernhard Theis