Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel eV

Mitglied im Rheinischen Schützenbund e.V. 1872

Am 28. September1924 war es soweit, 91 Personen trafen sich zur Gründungsversammlung im Lokal der Familie Josef Höfer, dem heutigen Gasthof Schaefer, in Elkhausen und trugen sich in die Mitgliederliste ein. Nachfolgend ist das Gründungsprotokoll abgedruckt, das im Original in Sütterlinschrift abgefasst wurde:

Elkhausen, 28 September 1924
Einem vielseitigen Wünsche entsprechend, hatte eine Kommission für heute eine allgemeine Versammlung einberufen zwecks Gründung eines Schützenvereins. Zahlreich war man der Einladung gefolgt und um 5 Uhr nachmittags wurden die diesbezüglichen Verhandlungen begonnen im Lokal der Fam. Josef Höfer hier selbst. Die einleitende Diskussion hatte den Erfolg, dass man zur Aufstellung einer Mitgliederliste geschritten, wo sich sofort 91 Mann als Mitglieder anmeldeten. Hierauf wurden die bereits provisorisch ausgearbeiteten Statuten durchberaten und festgesetzt. Danach wurde die Wahl des Vorstandes vorgenommen. Zuerst einigt man sich dahin, die Zahl der Vorstandsmitglieder auf 10 festzulegen. Es wurden durch geheime Abstimmungen folgende Personen gewählt:

1. Anton Langenbach von Katzwinkel als Vorsitzender,

2. Josef Weber von Elkhausen als stellvertretender Vorsitzender,

3. Wilhelm Dornhoff von Elkhausen als Schriftführer,

4. Alfred Schäfer von Katzwinkel als stellvertretender Schriftführer,

5. Karl Becher von Katzwinkel als Kassierer,

6. Peter Hof von Katzwinkel als stellvertretender Kassierer,

7. Karl Weber von Katzwinkel,

8. Wilhelm Stahl von Elkhausen,

9. Josef Eisbach von Katzwinkel,

10. Wilhelm Becher von Elkhausen.

Die ausgearbeiteten und von der Versammlung genehmigten Statuten sollen in doppelter Ausfertigung der Polizeiverwaltung in Wissen vorgelegt werden. Nachdem man sich noch darüber geeinigt hat, den Verein mit dem Namen ‘Schuetzenverein der Gemeinde Nochen’ zu benennen, wurde die Gründungversammlung geschlossen.
Den Ehrenvorsitz übernahm Pfarrer Herpers, der die Pfarrei
Elkhausen-Katzwinkel leitete. Er war ein großer Gönner des Schützenvereins.
am ersten Königsvogelschießen am 7. Juni 1925 beteiligten sich 113 Mitglieder. Auf dem Schießstand hielt Pfarrer Herpers eine Ansprache und gab den Ehrenschuss auf den Königsvogel ab.

Den Vogel schoss Alfons Rosenbauer ab und war somit der erste Schützenkönig des jungen Vereins. Das Schützenfest wurde am 21. und 22. Juni in den Sälen Höfer und Rödder in Elkhausen gefeiert.
Natürlich versuchte nun der Vorstand des Schützenvereins für den Schießbetrieb ein geeignetes Gelände zu finden. Man dachte an ein Gelände im Distrikt Dörfern, das zur Fürstlichen Verwaltung in Schönstein gehörte. Die Verhandlungen mussten jedoch ergebnislos abgebrochen werden. Hilfe kam von den Haubergsinteressenten aus Elkhausen, die ein Gelände im ‘Entenschnabel’ zur Errichtung eines Schießtandes zur Verfügung stellten. Der vorbildliche Schießstand wurde in kurzer Zeit in Eigenleistung erstellt.
Im Oktober 1925 fand das erste ‘Wurstessen’ des Vereins statt, nachdem man an vier Sonntagen Preisschießen durchgeführt hatte. Einige Schweinshälften mussten daran glauben, die zerlegt und auch zur Wurst verarbeitet, bei der Schlussfeier des ‘Sauschießens’ zur Verteilung kamen. Die Feier fand im Lokal Höfer unter der Mitwirkung der Musikkapelle Katzwinkel statt.
Die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse des Jahres 1926 blieben auch nicht ohne Folgen für den Verein. Der größte Teil der Industrie in unserer Region brach zusammen. Es herrschte bittere Arbeitslosigkeit. Man verzichtete auf das Schützenfest. Doch das Königsvogelschießen wurde trotzdem durchgeführt. Es fand am 4. Juli statt, und der Schützenkönig kam erstmals aus Katzwinkel und hieß Karl Schmidt. Abgerundet wurde das Schießen mit einem gemütlichen Beisammensein im Vereinslokal, umrahmt von den musikalischen Klängen der Musikkapelle Katzwinkel.
1927 schloss sich der Kriegerverein aus der Gemeinde Nochen dem Schützenverein an. Im größeren Rahmen feierte man das Schützenfest auf dem Gemeindeplatz auf der Zöllershöhe mit dem Vorsitzenden Anton Langenbach als König. Ein großes Zelt war aufgestellt und mit elektrischer Beleuchtung versehen. Viel Vertrauen hatte man aber nicht zu dieser Beleuchtung, denn man forderte die Mitglieder auf: ‘Wer zu Hause noch Karbidlampen hat, möge solche zum Fest zur Verfügung stellen, für den Fall dass der Strom ausgeschaltet werden sollte.’
1928 wurde der Namen des Schützenvereins geändert. Vorgeschlagen wurden: ‘Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel’ und ‘Schützenverein Katzwinkel-Elkhausen’. Das Los entschied letztlich für den neuen Namen ‘Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel’.

Fahnenweihe01

Vereinsmitglieder spendeten 1956 für den Verein eine neue Fahne, die am 2.Juni geweiht wurde.
Die Fahnenweihe führte der stellvertretende Vorsitzende des Rheinischen Schützenbundes Peter Sauer aus Koblenz durch.
In der Jahreshauptversammlung am 27. Februar 1960 wurde einstimmig beschlossen, daß der Schützenverein gerichtlich eingetragen werden soll. Als idealer Platz für den Bau eines neuen Schießstandes sah man das Gelände im Bleienkamp an.
Im Spätherbst wurde der Rohbau fertig gestellt.
Der Vereinsvorsitz wechselte am 09.02.1963. In der Gaststätte Schaefer wurde Helmut Weber zum 1. Vorsitzenden gewählt und übernahm somit das Amt von Josef Höfer.
Die Gemeinde verkaufte das Gelände auf der Zöllershöhe und somit hatte die Gemeinde keinen Schützenplatz mehr. Als ein neuer Standort bot sich 1964 der Platz vor der neuen Schießhalle im Bleienkamp an. Mit viel Eigenleistung, dieses zeichnete den Schützenverein stets aus, gingen die Mitglieder, Freunde des Vereins und Gönner an die große Aufgabe, etwas Besonderes in Sachen Schießsport und Vereinsleben auf die Beine zu stellen. Im Dezember 1964 konnte das erste Sauschießen in der Halle ausgetragen werden, und am 20. Februar 1965 fand hier das erste Wurstessen statt.
1966 wurde unter der Leitung von Lehrer Rudolf Eicher eine Jungschützengruppe gebildet, aus deren Reihen1967 ein Jungschützenkönig gestellt wurde. Es Günter Daniel aus Steeg, Schützenkönig wurde Roland Kötting. In den folgenden Jahren richtete sich die Arbeit des Schützenvereins schwerpunktmäßig auf den Ausbau des Schützenhauses und der Schießsportanlagen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Ausbildung der Schützen gelegt, wobei der Grundstock des Vereins, die Jugendförderung und Einbindung in das Vereinsleben, eine hohe Priorität erhielt.
Beim Schützenfest vom 6. Bis 8. Juni 1970 übernahm Karl Hermani aus Hüttenofen die Festwirtschaft. Den Vergnügungsbetrieb übertrug man Jacob Meyer.

Am 26. Mai 1974 wurde zum ersten Mal ein Kaiserschießen durchgeführt.
Es nahmen alle bisherigen Schützenkönige am Schießwettbewerb teil. Für diesen Anlaß wurde eine Kaiserkette beschafft, die sich Stefan Molzberger nach hartem Kampf umhängen konnte. 1974 war das Jubiläumsjahr des Vereins.

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Voller Stolz konnte man auf die erbrachten Leistungen zurückschauen und war gleichzeitig dankbar für die Treue der Mitglieder zu ihrem Verein und die unzähligen Aufbaustunden, die in der Festzeit erbracht wurden. Der Schießstand konnte 1975 fertig gestellt werden und im August erhielt die Schießhalle ein neues Dach. Im Herbst wurde ein neure Raum von 4×3 m seitlich an die Schießhalle angebaut. Beim Schützenfest Konnten zum ersten Mal Schützen ab 18 Jahren (vorher 21 Jahre) auf den Königsvogel schießen. 1979 löst Helmut Müller aus Borod Karl Hermani als Fest ab, der die Festwirtschaft seit 1963 erfolgreich geführt hatte. Der Festabend wurde zu einem besonderen Ereignis, denn es wurde der große Zapfenstreich von der Bergkapelle Katzwinkel und Spielmannszug „Alte Kammeraden“ aus Niederhövels vorgetragen. Alle Festbesucher waren begeistert, und dieser Zapfenstreich sollte zur Institution am Schützenfest bis zum heutigen Tag bleiben.
1979 wurde das Schützenfest auf Pfingsten und das Königsvogelschießen auf Christi Himmelfahrt verlegt. Der Schützenverein übernahm die Festwirtschaft. Der große Zapfenstreich erhielt am Festabend durch den Fackelzug der Freiwilligen Feuerwehr Katzwinkel eine neue Dimension. Es war ein feierlicher und würdiger Rahmen für das Schützenfest. Am 2. September wurde der Schießstand nach weiteren Ausbaumaßnahmen eröffnet. Ausdiesem Anlass wurde eine Erinnerungsmedaille mit der Aufschrift „Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel 1979“ geprägt. Der Schützenverein trat im Jahre 1981 dem Deutschen Schützenbund bei und 1982 hatte der Verein zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte eine Jungschützenkönigin mit Heike Höfer aus Elkhausen.
Im Jubiläumsjahr 1984, der Verein feierte sein 60 jähriges Bestehen, wurde wieder ein Kaiserschießen durchgeführt, das Paul Willner für sich entschied.. Er setzte sich gegen die starke Konkurrenz von 18 Schützenkönigen des Vereins durch und blieb für die nächsten 5 Jahre Schützenkaiser. Schützenkönig im Jubiläumsjahr wurde Reinhold Buchen aus Dietenberg.
Die Bautätigkeit im Verein stand nicht still. Ein neues Ziel wurde gesteckt. Mit dem Bau eines neuen Schießstandes wurde im Oktober begonnen. Nach Abschluss der Maßnahme standen den Schießsportbegeisterten 8 Luftgewehrstände (10m) und 5 Kleinkaliber-Stände (50m) zur Verfügung.
Aus Anlass der Einweihung der neuen Schießsportanlage am 13. Oktober 1985 wurde ein Medaillen- und Pokalschießen durchgeführt. Als Motiv für die Prägung der Medaillen dient das Maschinenhaus der Förderturm der ehemaligen Grube „Vereinigung“.
Die Jugendarbeit des Vereins trug Früchte. Viele Jugendliche schlossen sich dem Verein an, sie fühlten sich in der Gemeinschaft der Sportschützinnen und Sportschützen wohl. Die sportlichen Leistungen wurden durch die Teilnahme der Mitglieder an den Wettkämpfen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene dokumentiert. Sogar für die Deutsche Meisterschaft in München konnte man sich qualifizieren.
1986 schoss Hanni (Hannelore) Weber den Vogel ab und war damit die erste Schützenkönigin in der langen Vereiensgeschichte. Erstmalig war auch eine Super-Light-Disco-Schow am Schützenfest vertreten. Diese Einrichtung sollte für alle jungen und jung gebliebenen Schützenfestbesucher sein. Es war ein Riesenerfolg und wurde für alle folgenden Schützenfeste ein echter Magnet.
1987 wurde das Schützenfest erneut bereichert. Erstmals wurde am Pfingstmontag eine Zeltmesse mit Pfarrer Christian Feldgen gefeiert. Das Festzelt war bis auf den letzen Platz besetzt. Die Zeltmesse gehörte von nun an zu den Feierlichkeiten.
Im selben Jahr wurde ein weiterer Anbau von 3×9 m für Theke, Küche und Abstellraum seitlich an die Schützenhalle erstellt. Die gesamte Halle wurde renoviert und mit Bodenfliesen ausgelegt. Weiter wurde eine Gasheizung installiert. Das Schützenhaus wurde mehr und mehr ein Schmuckstück.
Am 9.Februar 1988 feierte Helmut Weber sein 25 jähriges Dienstjubiläum als 1.Vorsitzender des Vereins.
1989 wurde Norbert Rosenbauer für seine 25 jährige Vorstandstädigkeit geehrt.
Im Kaiserschießen machte Franz Meranke aus Elkhausen den Volltreffer und wurde somit Schützenkaiser für die nächsten 5 Jahre.
Ein neuer Grillplatz mit Überdachung in Form eines Pilzes wurde seitlich an der Schützenhalle gebaut.
1990 war für die aktiven Schützen sportlicher Hinsicht, besonders für die Jugend, ein erfolgreiches Jahr. Vier Schützen des Vereins nahmen an der Deutschen Meisterschaft in München mit Erfolg teil.
Teilnehmer an der Deutschen Meisterschaft in München waren Eva Wisiorek, Claudia Kunert, Susanne Becher, Tanja Höhn und Thomas Brucherseifer. In Anerkennung ihrer Leistungen wurde ihnen vom Verein Pokale überreicht.
Die Vereinsarbeit des Schützenvereins ist für das dörfliche Leben unabdingbar, so Ortsbürgermeister Horst Höhn bei einer Festsprache.
1991 fand zum ersten Mal ein Ostereier-Schießen unter reger Beteiligung der Bevölkerung statt. Beim traditionellen Wurstessen gab es Wurst- und Fleischpreise, 13 Zentner Schweinefleisch wurden verarbeitet, für die Sieger beim Sauschießen.
Der Schützenverein errichtet 1993 auf seinem Gelände einen neuen Kinderspielplatz. Die neue 100 m Kleinkaliber-Schießanlage wurde am 1. Juni 1994 fertig gestellt und offiziell am 10. Juli seiner Bestimmung übergeben. Zur Einweihung fand ein Pokalschießen statt. Die Schießanlage wurde um 5 Bahnen mit 100m und 5 Bahnen mit 50m für Kleinkaliber (KK) erweitert. Diese phantastische Leistung konnte nur durch 3500 Arbeitsstunden der Mitglieder erbracht werden. Auch Freunde und Gönner des Vereins steuerten einen wesentlichen Beitrag bei. Der Verein stellte fortan seine Anlage für Veranstaltungen auf Kreis- und Bezirksebene zur Verfügung.
Die Kaiserwürde errang Hanni Weber.
1995 wurde an der Anlage weitergebaut. Die Küche wurde erweitert, ein Kühlraum errichtet und für gemütliche Stunden im Vereinsheim ein Clubraum gebaut.
Der Zuspruch in der Bevölkerung für die Aktivitäten der Schützenvereins wurde im Jahre 1996 deutlich. 19 Mannschaften nahmen am Wettbewerb der Hobbyclubs und Ortsvereine teil. Mit fast 120 Schützinnen und Schützen war das Teilnehmerfeld beim Sauschießen das größte in der Vereinsgeschichte. Mitte 1996 wurde die Überdachung des Luftgewehrstandes fertig gestellt.
Die besonderen Leistungen des Schützenvereins im Umweltbereich und in der Gestaltung der gesamten Platzanlage wurden im Dezember 1997 mit dem Umweltpreis des Kreises Altenkirchen belohnt. Besondere Erwähnung bei der Preisverleihung erfuhr die Einrichtung von zwei Feuchtbiotopen und die Anschaffung von zwei Schafen als natürliche und fast abgasfreie Rasenmäher.
Viele Veranstaltungen neben der Schießausbildung und den Wettkämpfen begleiteten die Mitglieder durch das ganze Vereinsjahr. Wert wurde immer auf gutes „Betriebsklima“ und auf die Förderung der Jugend gelegt. Der Erfolg zeigte, dass der Verein rückblickend immer auf dem richtigen Wege war.